Beim HC Winterthur kommen alle zum Zug
Der Handball-Club Winterthur steht für eine Gesellschaft ein, bei der niemand ausgeschlossen wird – und auch das Klima kommt nicht zu kurz.
Bei diesem Verein geht es um weit mehr als nur Sport: Der Handball-Club Winterthur setzt sich seit seiner Gründung aktiv für Inklusion ein – und gibt all jenen eine Chance, die den Sport ansonsten nicht ausüben könnten. «Es ist unser Anliegen, nach wie vor bestehende gesellschaftliche Barrieren abzubauen», sagt Sidney Winteler, Sozialverantwortlicher beim Verein. «Wir wollen, dass alle beim Sport mitmachen können und Teil dieser Community sind – unabhängig vom sozialen oder kulturellen Hintergrund.»
Die Vereinsverantwortlichen hätten bei der Gründung alle ähnliche Visionen und Vorstellungen gehabt, berichtet Winteler. «Wir waren uns sicher, dass es Platz für einen Verein hat, bei dem der soziale Aspekt im Fokus steht – indem wir Breitensport im umfassenden Sinne anbieten, mit Handball als gemeinsamem Nenner.»
Wenige Jahre später ist klar: Der HC Winterthur hat seinen Platz gefunden und verfügt bereits über mehrere Mannschaften im Juniorenbereich, weitere sind am Entstehen. Dazu bietet der Club explizite Angebote für benachteiligte Kinder und Jugendliche oder solche mit geistiger Beeinträchtigung. «Diese Angebote haben sich innert weniger Jahre zu echten Hits entwickelt», sagt Winteler. «Wir haben manchmal fast Mühe, genügend Trainerinnen und Trainer aufzubieten, um alle Spielerinnen und Spieler betreuen zu können.»
Soziale Projekte für Kinder und Jugendliche
Konkret handelt es sich zum einen um die Initiative Mittagshandball, die sich an Kinder und Jugendliche richtet, die daheim aus verschiedenen Gründen nicht immer die nötige Unterstützung erhalten oder die Strukturen über Mittag nicht haben, weil die Eltern arbeiten müssen. Ein- bis zweimal pro Woche können sie beim HCW über Mittag an einem einstündigen geleiteten Training mit anschliessendem gemeinsamem Lunch teilnehmen. Nebst dem sportlichen Aspekt geht es hier stark auch ums Zusammensein, um das gemeinsame Erleben und Erlernen, wie Winteler betont. Mittlerweile nehmen rund 130 Kinder und Jugendliche regelmässig am Mittagshandball teil.
Das zweite sehr beliebte Angebot ist Special Handball, das für Kinder und Jugendliche mit speziellem Förderbedarf oder mit geistiger Beeinträchtigung gedacht ist. Ein sehr erfolgreiches Projekt, das Winteler basierend auf seiner Bachelor-Arbeit zum Thema Inklusion im Sport selbst entwickelt hat. «Es ist extrem schön zu sehen, wie die Spieler*innen trotz der sehr grossen Heterogenität in der Gruppe immer total motiviert am Training teilnehmen und welche Energie in ihnen steckt.» Die Trainerinnen und Trainer seien sehr gefordert, weil die Mannschaften auch immer Neues ausprobieren möchten.
Doppelt schön: Die Bestrebungen um mehr Inklusion beim HC Winterthur trugen bereits über die Eulachstadt hinaus Früchte. «Dank unserer Pionierarbeit ist Special Handball in der Schweiz auf dem Vormarsch: Im Sommer war er an den Special Olympics National Games in St. Gallen erstmals als Promotionssportart im Programm», erzählt Winteler. Zudem entstand aufgrund der Winterthurer Bestrebungen eine spezielle Liga – die «Together League», in der sich nun verschiedene Special-Handball-Teams messen. Ein sehr wichtiges Vehikel, um dem inklusiven Handball in der Schweiz Sichtbarkeit und Anerkennung zu verleihen und für weitere Sensibilisierung zu sorgen.
Profitieren würden natürlich auch die Kinder und Jugendlichen: Die Möglichkeit, sich mit anderen Mannschaften zu messen, würde ihnen zusätzlichen Auftrieb verleihen, sagt Winteler. «Sie wollen Erfolg haben, und es ist schön zu sehen, wie glücklich sie nach einem Sieg sind.» Momentan nehmen fünf Teams an der Liga teil, vier aus der Schweiz und eines aus Süddeutschland, dazu gebe es regen Austausch mit der Region Vorarlberg (Österreich).
Reisen im Zug: doppelt sinnvoll
Zu den Spielen der «Together League» reist das Team stets im ÖV an – so auch am 29. Januar zum Turnier in Zürich (Bilder siehe Galerie). Diese Reisen seien aus sozialer Perspektive sehr wichtig, so Winteler. «Im Zug passiert zwischenmenschlich sehr viel, wir besprechen uns vor den Spielen und rekapitulieren die Matches bei der Rückfahrt. Das ist für den Zusammenhalt zentral, diese gemeinsame Erfahrung und die Einordnung des Erlebten. Und ich spüre auch immer den Stolz der Kinder und Jugendlichen, gemeinsam etwas erreicht zu haben.»
Daneben ist dem Verein mit der konsequenten Nutzung von Bahn und Bus auch der ökologische Gedanke ein grosses Anliegen. «Wir möchten einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten und dies auch gegen aussen vermitteln, deshalb setzen wir konsequent auf Bus und Bahn als Fortbewegungsmittel», so Sidney Winteler dazu. Hier kommt auch die Initiative DAS GRÜNE TRIKOT ins Spiel, in deren Rahmen dem HCW einmalig 2000 Franken in die Vereinskasse überwiesen wird – um den einkommensschwächeren Mitgliedern des Vereins die Zugreise an die Auswärtsspiele zu ermöglichen. «Wir sind sehr froh um diesen Zustupf», so Winteler. «Wir haben als Verein nicht die finanziellen Möglichkeiten, auf grosse Spendenbeträge zurückzugreifen und diese so wichtige Unterstützung für Kinder aufrechtzuerhalten. Dieses Engagement bedeutet uns deshalb sehr viel!»
Sozial und ökologisch: Mit seinem nachhaltigen Einsatz macht der HC Winterthur auch anderen Sportvereinen in der Schweiz Mut, es ihm gleichzutun. Ein Engagement, das von der Initiative DAS GRÜNE TRIKOT stark gefördert wird, zum Beispiel mit kostenloser, professioneller Energieberatung. Interessierte können sich jetzt bewerben – siehe Box!
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