Die Caps wurden dank dem grünen Trikot noch nachhaltiger!
Der Unihockey-Verein Bern Capitals spielt beim Engagement zum Umweltschutz in der Champions League. Wie das geht, lest ihr hier.
Mario Teuscher, Nachhaltigkeitsbeauftragter und ehemaliger Präsident der Bern Capitals ist voller Begeisterung. Sein Verein unternimmt alles, um im Unihockey erfolgreich zu sein und sehr vieles, um noch grüner zu werden. «Vorstandsarbeit ist Freiwilligenarbeit, Nachhaltigkeit sicherlich nicht das Kerngeschäft eines Sportvereins», sagt er. Sie hätten aber nach allen Ästen gegriffen, um das Möglichste punkto Umweltfreundlichkeit zu tun. Deshalb machen die Caps nun auch beim «Grünen Trikot» mit – «um Guidelines zu erhalten, wie Nachhaltigkeit umgesetzt und ins Vereins leben eingebracht werden kann. Die Möglichkeit zur Finanzierung von Projekten war attraktiv», erklärt Teuscher.
Die Bern Capitals sind ein ziemlich grosser Verein mit rund 420 Mitgliedern, Tendenz steigend. Der Verein entstand 2002 aus dem Zusammenschluss der drei Clubs UHC Bern Ost, UHU Laupen-Bern und UHC Berner Hurricanes. Vor allem in den letzten zwei Jahren würden die Caps, die sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport agieren, mit Mitgliedschaftsanfragen überhäuft, sagt Teuscher. Bei einer solchen Nachfrage ist es besonders wichtig, auch in Sachen Nachhaltigkeit Akzente zu setzen. Beispielsweise ist der Vereinsrechner eine von den Caps in Zusammenarbeit mit dem Schweizer und dem internationalen Unihockey-Verband und MyClimate ins Leben gerufene Innovation. Er steht allen Schweizer Unihockeyvereinen und anderen Hallensportvereinen zur Verfügung. Der Rechner ermöglicht es den Clubs, ihren CO2-Fussbadruck zu messen und gestützt darauf effiziente Massnahmen zu ergreifen.
Die Bern Capitals gründeten auch ein Nachhaltigkeitsteam mit Spezialisten und Interessierten aus dem Club. Dann stiessen sie das Thema Nachhaltigkeit beim neuen Ausrüster an. Derzeit prüfen die Caps Sammel- und Recycling-Möglichkeiten bei den Stöcken und den Schaufeln; Das Nachhaltigkeitsteam stellte zudem die Frage, ob der Verein vielleicht zu verschwenderisch mit Club-Kleidern umgehe und sucht dort nach Optimierungen.
Auch bei der Verpflegung setzen die Capitals den Hebel an. Es sind Testläufe im Gang, bei denen man Vegi- statt Fleisch-Hotdogs anbietet, Sandwiches mit Hummus und Gurke statt mit Fleisch und Käse zur Verfügung stellt und Einwegbecher durch Mehrwegprodukte ersetzt.
Auf die neue Saisonhin gilt das Motto: Weniger Fleisch und Käse.
Am meisten Verbesserungspotenzial im Club, was die Nachhaltigkeit betrifft, sieht Teuscher bei der Mobilität. Er findet, dass das Velo und der ÖV noch zu wenig genutzt werden, um in die Trainings oder an die Spiele zu kommen.
Die Capitals haben eine Mobilitätsumfrage gemacht, an der 116 Mitgliedern und oder deren Eltern teilgenommen haben.
Der Verein fädelt nun eine Zusammenarbeit mit Publibike ein, damit Clubmitglieder das Publibike-Angebot vergünstigt nutzen können.
Ein Ziel ist auch, dass vermehrt Publibike-Stationen vor den Hallen angebracht werden. Ebenfalls rechnet Teuscher und sein Team derzeit durch, wann es sinnvoller ist mit dem ÖV und wann mit dem Car an Auswärtsspiele zu reisen.
Auch der Energieverbrauch soll in nachhaltigere Bahnen gelenkt werden. Die Bern Capitals sind zu diesem Zweck dem Verein «Energiewende Muri-Gümligen» beigetreten, wo sie ins nächste Solarify-Projekt beim Bau von Solarpanels für die Hallen investieren und so einen entsprechenden Beitrag leisten.
Umgekehrt soll der Verein Energiewende vom Netzwerk der 420 Vereinsmitglieder profitieren. Und damit steht noch eine Initiative mit Kultpotenzial an: Der Verein sucht in Kooperation mit dem Partner Solarify Mitglieder, die bei sich auf dem Dach Solarpanels installieren wollen, die Finanzierung aber auslagern wollen. So könnten Mieter, die kein eigenes Dach haben, ebenfalls lokal in Sonnenenergie investieren, Solarenergie produzieren und beziehen. «Ein tolles Projekt!», schwärmt Teuscher.
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Wir gehen in die nächste Runde und suchen weitere Vereine, um gemeinsam nachhaltig Energie zu sparen.
Mitmachen können Sportvereine aus der ganzen Schweiz. Solche aus den Spitzenligen und Amateurklubs. Aus Randsportarten oder aus Fussball und Eishockey. Sie lassen sich von unseren Energieexperten kostenlos beraten, welche Massnahmen sie punkto Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Umweltschutz in Angriff nehmen könnten. Das gemeinsame Projekt wird anschliessend durch Crowdfunding und Hauptpartner Raiffeisen Schweiz finanziell und medial unterstützt.
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